Ökologisch & wirtschaftlich heizen mit holz

Generell handelt es sich bei Biomasse schlicht um Holz. Als Energieträger eignet sich neben Scheitholz vor allem Hackgut. Daneben haben sich in den letzten Jahren zunehmend moderne Pelletanlagen als attraktive Alternative etabliert. Dank des hohen Holzvorkommens in Tirol ist die Verfügbarkeit auch in Zukunft langfristig gesichert – und das wirkt sich positiv auf die Preisgestaltung aus.

Scheitholz

Ein Scheitholzkessel ist für die Verbrennung von bis zu einem Meter langen Holzstücken konzipiert. Mit der Vergasertechnik verbrennt er das Holz nahezu vollständig und erzielt dadurch einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent. Sie erlauben in der Regel jedoch keinen vollautomatischen Betrieb. Die Holzscheite müssen manuell nachgelegt werden. Die Nachlegeintervalle sind jedoch sehr lange. Alternativ lassen sich Scheitholzkessel auch mit Holzbriketts bestücken. Dabei handelt es sich um gepresste Holzstücke mit hohem Energiegehalt, die nur wenig Asche produzieren.

Pellets

Der Pelletkessel verbrennt maschinell gepresste und genormte Holzstifte. Diese werden außerhalb des Heizkessels gelagert und gelangen im vollautomatischen Betrieb über eine Förderanlage zur eigentlichen Brennkammer. Man hat dadurch einen äußerst hohen Bedienkomfort und eine sehr wirtschaftliche Nutzung zugleich. Die Pellets besitzen einen hohen Energiegehalt und sind verhältnismäßig günstig in der Anschaffung. Das macht sie nicht nur für den Einsatz in Neubauten, sondern auch in Bestandsgebäuden sehr attraktiv. Mit dem hohen Energiegehalt des Brennstoffes und der innovativen Heiztechnik erreichen sie einen Wirkungsgrad von über 95 Prozent. 

Hackgut

Bei Holzhackschnitzeln handelt es sich um zerkleinerte Holzstücke, teilweise mit Rinde. Sie sind günstig, ihr Energiegehalt ist aber im Vergleich zu Pellets niedriger. Auch sie werden außerhalb des Kessels gelagert und bei Bedarf zum Kessel transportiert. Bei entsprechender Brennstoffqualität erzielen diese Lösungen einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent. 

Vor- und Nachteile von Biomasse-Heizungen

Vorteile:

  • Schonung fossiler Brennstoffe
  • Verbrennung ist treibhausgasneutral (stößt so viel CO2 bei der Verbrennung aus, wie die Pflanze zuvor aus der Luft gebunden hat)
  • hohe Zuverlässigkeit
  • kurze Transportwege
  • Unabhängigkeit von Öl und Gas
  • lange Nutzungsdauer
  • Kostenersparnis durch sparsamen Energieverbrauch
  • hohe Versorgungssicherheit
  • Pelletheizung und Solartechnik lassen sich ideal kombinieren
  • komfortable Heizwärme und Warmwasserbereitung

Nachteile:

  • weiterhin Ausstoß von CO2 durch Verbrennung
  • Abholzung der Wälder für Brennmaterial
  • großer Flächenbedarf für Ressourcen notwenig
  • benötigt Strom

Welche Lösung die richtige für dich und deinen Weg in eine nachhaltige Zukunft ist, schauen wir uns gerne bei einem Beratungsgespräch vor Ort an.

Häuftig gestellte Fragen zu Biomasse-Heizanlagen

Wieviel Platz braucht eine Biomasse-Anlage?

Die Platzverhältnisse sollten als erstes geklärt werden. Denn je nach Art, benötigt eine Biomasse-Anlage recht viel Platz für die Technik, die Brennstofflagerung und das Fördersystem, mit dem sie betrieben wird. Je nach Vorrat müssen mehrere Quadratmeter verfügbar sein. Scheitholzkessel kommen zwar ohne Fördersystem aus. Für die Lagerung und Trocknung der Holzscheite ist ein freier Platz dennoch notwenig. Wie groß der Brennholzstand ist, hängt wiederum vom Heizbedarf und vom Grad der Holzfeuchte ab.

Gerne schauen wir uns an, ob und welche Biomasse-Anlage in deinem Fall Sinn macht.

Kann jeder mit Holz heizen?

Ja, wenn er genug Platz hat. Eine wichtige Voraussetzung ist ein trockener Lagerraum, denn die Restfeuchte des Holzes ist mitentscheidend für die Qualität der Verbrennung. Umbauten, zum Beispiel am Schornstein, sind in der Regel nicht erforderlich. Biomasse Heizsysteme lassen sich zudem ideal mit Heizsystemen für Öl oder Gas kombinieren.

Viele Altbauten verfügen bereits über einen Heizraum, der auch zum Lagern von Brennholz genutzt werden kann. Das macht die Holzheizung zu einem idealen Kandidaten für den Altbau. Das Heizen mit Holz ist aber auch in Neubauten möglich. Wichtig für die Wirtschaftlichkeit ist die passende Technik. 

Scheitholz oder Pellets?

Da beide Brennstoffe ihre Vor- und Nachteile haben, kann dies nicht pauschal beantwortet werden. Wichtig für die effizienz ist nur, dass der Heizkessel möglichst exakt zum Heizbedarf passt. Scheintholz kann man sich in der heimischen Forstwirtschaft selbst besorgen. Das Holz muss entsprechend gelagert und getrocknet werden, damit es eine geringe Restfeuchte aufweist. Pellets werden aus Sägemehl gepresst, haben dadurch eine noch geringere Restfeuchte und somit einen hohen Heizwert. Sie lassen sich einfacher liefern und lagern und die Dosierung zum Holzheizsystem kann automatische erfolgen.

Brauche ich einen Pufferspeicher?

Schlecht ist es nicht. Ein Vorratsspeicher hat zwei Vorteile: er gewährleistet eine kontinuierliche Wärmeversorgung, verhindert aber auch, dass der Heizkessel den Brennvorgang immer wieder neu starten muss. Dies erhöht die Nutzungsdauer und ermöglicht eine besonders effiziente Verbrennung. Der Einbau eines Pufferspeichers nimmt zwar etwas Platz in Anspruch, sichert aber in den meisten Fällen einen wirtschaftlichen Betrieb der Heizungsanlage.

Für wen lohnt sich eine Biomasse-Anlage?

Die effizienz der Anlage hängt stark vom Wärmebedarf ab. Eine zu groß ausgelegte Holzheizung verbraucht unnötig viel Energie. Eine zu klein dimensionierte wiederum kann den Heizbedarf vielleicht nicht abdecken. In beiden Fällen führt es entweder zu steigenden Heizkosten oder aber zu Komforteinbußen. Der individuelle Heizbedarf lässt sich ermitteln und somit auch die Frage klären, ob eine Biomasse-Anlage für deinen individuellen Fall lohnenswert ist.